In der Operationelle Gruppe (OG) Biogemüse haben sich Akteure aus Erzeugung, Aufbereitung und Vermarktung zusammengeschlossen, um im Rahmen eines Hessischen EIP-Agri-Vorhabens regionale Wertschöpfungsketten für Biogemüse aufzubauen. Dabei unterstützten Partner aus Beratung, regionalen Netzwerken und Wissenschaft.
Die im ersten Jahr getestete Kultur Bio-Kopfsalat erwies sich aufgrund der raschen Verderblichkeit und des daraus resultierenden Zeitdrucks als nicht geeignet für die Zusammensetzung der OG. Der lagerfähige Hokkaidokürbis, mit steigender Nachfrage, eignet sich hingegen sehr gut. Das besondere an der aufgebauten regionalen Wertschöpfungskette ist die Integration von Menschen mit Behinderung, als wichtiges und tragfähiges Element.
An den drei im Vorhaben getesteten Wertschöpfungsketten wurde offensichtlich, dass diese linear in eine Richtung verlaufen. Alle blicken nach vorn zum nächsten Glied und versuchen sich nach dessen Wünschen auszurichten. Der jeweils abnehmende Partner hat eine höhere Macht, weil es mehr als genug Angebot gibt. Dennoch stehen alle Beteiligten unter Druck. Ein ernstzunehmendes Problem entsteht dadurch, dass auf den Anfang der Wertschöpfungskette, auf den Erzeuger und dessen Bedarfe, niemand schaut. Ein Lösungsansatz ist, Wertschöpfungsketten im Ernährungssystem zirkulär zu konzipieren und Anfang und Ende zusammen zu bringen. Dies kann helfen, der Entfremdung zwischen Verbrauchern und landwirtschaftlichen Erzeugern entgegen zu wirken und als Motor dienen, nachhaltige Produktionssysteme zu etablieren.
Laufzeit: Januar 2018 – Juni 2020